Raum und Zeit in einer ganzheitlichen Physiotherapie – für ein Ankommen bei sich selbst!
Raum und Zeit kann bedeuten, einfach zu mal entspannen.
Es kann aber auch bedeuten, dass wir uns bewusst den Raum geben, um die Zeichen unserer körperlichen Beschwerden besser zu verstehen.
Dies braucht eine besondere Haltung:
- wollen, ohne zu zwingen
- wünschen, ohne Erfüllung zu verlangen
- tätig sein, ohne zu handeln, um etwas zu erreichen
- wahrnehmen, ohne Absicht
- warten, ohne auszuhalten oder zu resignieren
- absichtsloses Dasein
- freudiges Erwarten
- dem, was ist, ins Auge schauen und ihm entgegentreten
Der erste Schritt ist getan mit einem Ankommen bei sich selbst, einem Wahrnehmen und Dasein-Lassen der Themen (Symptome) im Außenraum: mit der Entstehung von Frei-Raum! Raum geben heißt auch, einen gewissen Abstand zu entwickeln zwischen dem Problem und sich selbst. Der Mythos der rein strukturgebundenen Diagnosen (medizinische/körperliche Diagnosen) mit dem Ziel, die Krankheit zu bekämpfen, beeindruckt und verängstigt oft zugleich.
In unserem „Innen-Raum“ wahrzunehmen, wie man die Beschwerden erlebt und was innerlich geschieht und dies vorübergehend akzeptiert, ist ein aktiver Prozess. Damit ist nicht gemeint, passives Opfer einer Diagnose zu sein. Im Gegenteil: Wenn wir es schaffen, wieder in Beziehung mit uns selbst zu kommen, ist das Ziel nicht mehr weit.
In diesem Prozess haben wir die Chance, das Abhandengekommene wieder zu fühlen:
- die Lust zu haben, wieder gesund zu werden
- die Neugier am Leben
- dem Leben wieder auf die Spur kommen
Was bedeutet „ganzheitliche Physiotherapie“?
Eine ganzheitliche Physiotherapie bedeutet, wieder zu lernen, dem Körper zu vertrauen. Unser Körper ist unser Wegweiser. Die Verbindung von Therapie und aktiver Mitarbeit des Patienten ist ein wesentlicher Bestandteil. Denn nur, was selbst Erfahren wurde, bringt nachhaltige Veränderung und kann sich im Leben integrieren.
Das Zusammenwirken unterschiedlicher Methoden bietet häufig neue „Räume der Entfaltung“, wie beispielsweise
- Kinästhesie und Motorik
- Osteopathie und Hatha Yoga
- Physiotherapie und Pilates
- Mototherapie und Manuelle Therapie bei Kindern
All unsere Lebenserfahrungen, unsere Gedanken, Wahrnehmungen und Werte sind gegenwärtig in unserem Körper und wirken an der Gestaltung unseres körperlich gespürten Ganzen mit. Der Körper empfindet jede Situation und jeden Lebensaspekt auf eine ganzheitliche Weise. Er registriert nicht nur, er weist vorwärtsgerichtet hin auf das, was nötig ist und was geschehen sollte. Wenn wir allerdings im Leben vor besonderen Herausforderungen (z. B. Krankheiten) stehen, ist die Lösung nicht immer klar. Wir spüren für uns nicht mehr, was nötig wäre und was geschehen sollte. An diesem Punkt kann der Behandler helfen und unterstützen. Der Behandler ist dann Therapeut und Begleiter zugleich.
Wenn genügend Raum und Zeit vorhanden ist, beginnen wir wieder zu „erleben“, anstatt wie oft im Alltag zu „überleben“.