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Elektrotherapie, Ultraschall, Elektrostimulation

Elektrotherapie

Die Elektrotherapie bezeichnet in der physikalischen Therapie die Anwendung von elektrischen Strom zu therapeutischen Zwecken. Bei der Elektrotherapie werden spezielle Stromformen genutzt, um gezielt am menschlichen Organismus Anpassungsreaktionen auszulösen. Die Elektrotherapie hat das Ziel, abhängig von der gewählten Stromform, eine Erwärmung des Gewebes zu erreichen (Durchblutungsförderung), Schmerzen zu reduzieren, Nerven zu stimulieren (Lähmungsbehandlungen), Schwellungen im Gewebe abzubauen oder die Muskulatur zu aktivieren und zu kräftigen. Die Elektrotherapie stellt in der Regel ein ergänzendes Heilmittel zu aktiven Maßnahmen (z. B. Krankengymnastik) dar.  

Die therapeutische Wirkung der Elektrotherapie ist vielfältig:

  1. Durchblutungsförderung (Hyperämisierung)
  2. Anregung von Stoffwechselprozessen und Stärkung der Körperabwehr
  3. Schmerzlinderung durch Beeinflussung der Nerven und der Schmerzleitung
  4. Anregung der Muskelaktivität und Muskelkräftigung
  5. Reduktion von Schwellungen/ Ödemen (Resorptionsförderung)

Wann wird die Elektrotherapie angewendet?

In der Elektrotherapie können diverse Krankheitsbilder, mit dem übergeordneten Ziel der Wiederherstellung der Homöostase (Gleichgewicht der physiologischen Körperfunktionen), behandelt werden.

  • Schmerzsyndromen am Stütz- und Bewegungsapparat
  • Muskelverletzungen und Verletzungen des Kapsel-Band-Apparates
  • Muskelverspannungen und Muskelzerrungen
  • Muskelschwächen und Muskellähmungen
  • degenerative Erkrankungen wie Arthrose (keine aktivierte Arthrosen)
  • rheumatische Erkrankungen (nicht im akuten Schub)
  • Inkontinenz bei Schwäche oder Lähmung der Beckenboden- bzw. Blasenmuskulatur
  • Schwellungen (Ödeme) können besonders wirkungsvoll behandelt werden, wenn die
  • Elektrotherapie mit weiteren physiotherapeutischen Verfahren, wie beispielsweise der
  • Manuellen Lymphdrainage oder der Bewegungstherapie (KG) kombiniert wird

Ultraschallwärmetherapie

Die Ultraschallwärmetherapie, die äußerlich auf den Körper bzw. auf bestimmte Körperpartien appliziert wird, zählt zu der physikalischen Therapie. Unter der Ultraschallbehandlung versteht man die Anwendung mechanischer Energie (mechanische Schwingungen) zu therapeutischen Zwecken. Dabei werden Frequenzen von 800 kHz, 1MHz, oder 3 MHz verwendet.

Therapeutische Wirkungen der Ultraschallwärmebehandlung:

  • Analgesie (Schmerzlinderung)
  • Anregung und Förderung von Stoffwechselprozessen (Trophik/ Ernährung des Gewebes verbessern)
  • Durchblutungsförderung (Hyperämisierung)
  • Verbesserung der Elastizität kollagener und bindegewebiger Strukturen

Exemplarische Einsatzgebiete der Ultraschallwärmetherapie:

  • nicht aktivierte Arthrosen (oberflächliche Arthrosen)
  • chronische Schmerzen der Sehnenansätze aufgrund von Verschleiß oder Fehlbelastung (Tendinose, Tendinitis oder Bursitis)
  • Wirbelsäulen-Erkrankungen (Bandscheibenvorfall, Morbus Bechterew, Kreuzschmerzen)
  • posttraumatisch (nach Frakturen, Hämatome, Muskelverletzungen, Kapsel-Band-Verletzungen, Narben)
  • verzögerte Knochenheilung nach Knochenbrüchen
  • rheumatische Erkrankungen (Rheumatoide Arthritis oder Psoriasis Arthritis)
  • zur Behandlung von Wundheilungsstörungen, wie zum Beispiel Ulcus cruris

Elektrostimulation

Die Elektrostimulation basiert auf einer gezielte Reizung von Nerven oder Muskeln mit elektrischen Impulsen, die zu diagnostischen als auch zu therapeutischen Zwecken genutzt werden kann. Die Elektrostimulation stellt ein gesondertes Verfahren im Rahmen der Elektrotherapie dar. Durch den Einsatz von niederfrequenten Reizströmen kann gezielt der Grad der Lähmung eines Nervens bzw. eines Muskels der Patient:innen durch genau definierten Stromimpulsen diagnostiziert und therapiert werden.

Diagnostisches Vorgehen:

  1. Erstellung einer sogenannten Intensität-Zeit-Kurve (IT- Kurve)
  2. Ableitung folgender Parameter: Rheobase-Wert, Chronaxie-Wert und   Akkomodationsquotienten, um den Grad der Nervenschädigung zu berechnen.

Therapeutische Wirkung der Elektrostimulation:

  1. Reizung der geschädigten Nervenfaser zur Muskelstimulation
  2. Reizung der Muskelfaser bei vollständiger Denervierung (Ausfall der Nervenversorgung) der Muskulatur

Therapieziele der Elektrostimulation auf einen Blick:

  1. Verbesserung der Proteinsynthese des Axonzylinders der Nerven
  2. Erhaltung kontraktiler Filamente der Muskulatur
  3. Durchblutungsförderung (Hyperämisierung)
  4. Verhinderung von Atrophien/ Muskelschwund
  5. Verminderung von Kontrakturen der Muskulatur
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