Dreidimensionale Skoliosetherapie nach Schroth

Die Dreidimensionale Skoliosetherapie nach Schroth stellt ein physiotherapeutisches Konzept zur konservativen Behandlung von Skoliosen dar. Spezielle Atemtechniken (Korrekturatmung; max. einatmen und langsam auf F ausatmen) sowie Korrektur- und Dehnungsübungen bilden gezielte Übungsprogramme, die auf das jeweilige Skoliose-Muster der Patient:innen individuell angepasst sind (Lehnert-Schroth & Auner-Gröbl, 2021).

Diese Behandlungsmethode fokussiert die Haltungsverbesserung und damit die Krümmungsaufrichtung der WS, wodurch das Haltungs- und Bewegungsempfinden derPatient:innen nachhaltig verändert und stabilisiert wird.

Das Ziel dieser Therapiemethode ist es, dass die etablierten motorischen Haltungsprogramme kognitiv so gefestigt werden, dass sie im Alltag auch unter Belastungssituationen ausreichend sicher zugänglich sind (Lehnert-Schroth & Auner-Gröbl, 2021).

Die Schroth-Therapie basiert auf neurophysiologischen Grundlagen. Sensomotorische und kinästhetische Korrekturprinzipien werden genutzt, um die asymmetrischen Haltungs- und Bewegungsmuster bewusst zu machen und zu verändern.

Im Mittelpunkt steht die Rekalibrierung der durch die Skoliose veränderten, motorischen Steuerung und Kontrolle. Durch visuelle Feedbackschleifen und spezifische Mobilisations- und Stabilisationsübungen werden reversible Funktionsdefizite korrigiert und neue balancierte Haltungsvariationen installiert.

Therapieziele
  • Entwicklung von Selbstkompetenz und geeigneten Bewältigungsstrategien
  • Dreidimensionale Wirbelsäulen-Korrektur und Krümmungsaufrichtung
  • Progredienzvermeidung (Fortschreiten der Skoliose)
  • Korrektur der skoliotischen Körperhaltung
  • Verbesserung der Vitalkapazität
  • Verbesserung von Akzeptanz und Kosmetik
  • Entwicklung und Durchführung eines Hausaufgaben-Übungsprogramms
  • Verbesserung der Compliance bei Korsettindikation
  • Schmerzreduktion
  • OP-Vermeidung

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